Liebe Kinder, liebe Erwachsene,

Euch ist heute der Retter geboren.“ Über zwei Jahrtausende wird diese Botschaft schon verkündet, Millionen von Menschen und doch gilt sie auch heute jedem einzelnen hier von uns. Euch Kindern, die ihr vielleicht heute Abend vor allem auf Weihnachtsgeschenke aus seid, euch ist heute der Retter geboren. Euch, die ihr die letzten Tage vor allem vorgekocht und gebacken habt, euch ist heute der Retter geboren. Euch, die ihr in den letzten Monaten immer wieder Angst hattet wegen Corona oder auch noch in Zukunft: euch ist heute der Retter geboren. Euch, wo es vielleicht heute vor lauter Vorbereitung noch einen handfesten Krach in der Familie gab, euch ist heute der Retter geboren. Euch, die ihr vielleicht bange auf die nächsten Tage schaut, weil ihr einsam seid. „Euch ist heute der Retter geboren“. Treten wir doch an die wackelige Krippe heran wie die Hirten und Könige in unserem Krippenspiel. Schauen wir uns dieses Neugeborene an. Jesus das Gotteskind. Das Ewige kommt in unser Fleisch und Blut. Der Allmächtige atmet unsere Luft. Der Barmherzige steckt in unserer Haut.

Nun können wir es wissen: Gott lebt nicht hinter dem Mond. Er ist zu uns auf die Erde gekommen. Gott schwebt nicht zwischen den Sternen. Er kommt zu uns als ein Kind. Und wir können deshalb zu ihm kommen.

Vielleicht können wir nicht so tolle Geschenke mitbringen wie die drei Könige. Vielleicht haben wir nicht so viel zu bieten vor Gott. Oder auch gar nichts. Das interessiert Jesus gar nicht. Er hat sich für Gold, Weihrauch und Myrrhe auch nicht interessiert. Aber er interessiert sich für dich und mich. Er will es gut mit dir machen.

Euch ist heute der Retter geboren“- Rettung brauchen wir ja, wenn ein Unglück passiert ist. Uns passiert das Unglück oft im Lauf des Lebens, dass wir Gott nichts oder zu wenig zutrauen. Uns passiert oft im Leben das Unglück, das wir böse zu unseren Mitmenschen sind. Uns passiert oft das Unglück, dass wir uns selbst für viel zu wichtig nehmen. Gott rettet uns aus all diesen Unglücken heraus, macht uns neu und bringt uns in die Herrlichkeit. Damit das klappt, musste er erstmal die Herrlichkeit verlassen, auf die Erde kommen in diesem jämmerlichen Stall und noch viel jämmerlicher am Kreuz sterben. Dann aber auch siegreich auferstehen!

Euch ist heute der Retter geboren“- Das ist die Weihnachtsbotschaft, die hineinstrahlt in unser Leben. Da wird es Licht mitten in aller Dunkelheit, die uns jetzt nicht nur äußerlich umgibt, sondern die viele von uns auch über das Jahr zum Greifen nahe erlebt haben. Wir können das Licht nicht selbst machen. Wir können unser Leben nicht hell machen. Aber wir können uns von Gottes Licht bestrahlen lassen. Denn es ist da. Dieses Weihnachtslicht ist durch Jesus Christus in die Welt gekommen und lässt sich weder mit Gewalt noch durch das Virus ausknipsen. Und wir können um dieses Licht bitten, wie es in jedem Lied heißt: Zünde an dein Feuer, Herr, im Herzen mir, hell mög es brennen, lieber Heiland, dir. Was ich bin und habe, soll dein Eigen sein. In deine Hände schließe fest mich ein. Quelle des Lebens und der Freude Quell, du machst das Dunkel meiner Seele hell. Du hörst mein Beten, hilfst aus aller Not, Jesus, mein Heiland, mein Herr und Gott.“ Gott kann aus allem erretten, was uns Not macht. Er flickt nicht nur ein bisschen an unserem Leben herum. Er macht richtig neu. Und er macht Licht. Bringt uns zum Leuchten, wie das Feuer die Kerze. Im Bild gesprochen: Von Gott anzünden lassen, dich begeistern lassen, mit ihm leben wollen, diese Bereitschaft musst du mitbringen. Gott nimmt dich ernst und stülpt dir nicht einfach etwas über. Aber wenn Du dich darauf einlässt, wirst du plötzlich oder nach und nach erleben, wie sich dein Leben verändert. Vielleicht ist noch Not da, aber sie ist nicht mehr hoffnungslos. Vielleicht ist noch Traurigkeit da, aber es ist zugleich einer da, der tröstet und Tränen trocknet. Vielleicht ist da noch Schmerz und Angst, aber es ist einer da, der sagt: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir, ich helfe dir.“

Liebe Weihnachtsgemeinde, wenn wir in das Weihnachtslicht der Liebe Jesu sehen, dann strahlen unsere Augen dieses Licht wieder. Wenn wir Jesus nicht aus den Augen verlieren, dann bekommt unser Leben einen ganz neuen Glanz.

Das Licht von Bethlehem lädt auch uns zur Krippe ein. Er ist ein Licht über unserer Stadt und über Ihrem Leben. In unseren Herzen dürfen wir alle dieses Licht mitnehmen. Gott hat die Welt nicht aufgegeben auch uns nicht. Ganz und gar nicht. Jesus Christus ist für uns Licht und Hoffnung auch an diesem so ganz anderen Weihnachtsfest.

Aus dem Licht, das uns aufgegangen ist, wird dann ein Auftrag. Der Auftrag, dieses Licht weiterzugeben an andere, die in unserer finsteren Zeit leben, die auch Licht brauchen.

Das Licht einer Kerze kann man weitergeben ohne dass man es selbst verliert. An einer Kerze kann man tausend andere Kerzen anzünden und sie brennt immer noch. Ein Licht ist klein und schwach, aber viele Lichter erhellen die Welt! Jesus Christus ist das Licht, das auch uns hell macht. Und Du darfst als Christuslicht in dieser Welt deine weihnachtlichen Straßen ziehen.

Amen.