Kurzpredigt Familiengottesdienst Kreuzkirche, 10.03.2024 zum Thema Schöpfung

Liebe Gemeinde,

Gott hat die Erde wunderbar gemacht. Das ist uns deutlich geworden an der Schöpfungsgeschichte. Und auch in dem Psalm, den wir vorher gebetet haben, wurde deutlich, wer uns so reich beschenkt. Nämlich Gott! Ständig heißt es: „Du, du, du…“ Ich habe das „Du“ achtzehnmal gezählt. „Du Gott hast alles gemacht“: „Mein Gott, du machst Winde zu deinen Boten.“ „Du lässt Brunnen quellen in den Tälern.“ „Du tränkst das Land mit Regen von oben her.“ „Du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.“ „Du machst die Saat für den Menschen, zur Aussaat, dass du Brot aus der Erde hervorbringst, usw. Hinter den Gaben hat er den Geber entdeckt: „Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von Dir, wir danken Dir dafür“ so heißt ein bekanntes Tischgebet. Alles kommt von Gott. Er hat alles gemacht.

Was ist dann unsere Aufgabe? Fünf kurze Aspekte will ich aufzeigen:

1. Wir dürfen bei Gott mithelfen (Spaten aufstellen)

Wir graben den Boden auf. Wir säen den Samen auf das Land. Wir setzen Pflanzen in die Erde. Wir hegen und pflegen das, was wächst und wir ernten das, was gewachsen ist.

Aber das Entscheidende können wir nicht tun. Wir können kein Samenkorn erfinden und keine Pflanzen machen. Wir können nicht einmal wachsen und reifen lassen. Und ob am Ende etwas gedeiht, liegt auch nicht in unserer Hand. Es ist so wie bei dem Jungen, der Papa beim Autoreparieren hilft. „Max, gib mir mal den Schraubenschlüssel.“ „Hol mir mal einen Lappen.“ „Kannst du die Schraube mal halten?“ Aber der Papa ist es, der das Auto repariert. „Er wechselt die Reifen. Er tauscht die Zündkerze aus. Er spannt den Keilriemen auf. Er montiert den neuen Außenspiegel.“ „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Feld. Doch Wachstum und Gedeihen liegt in des Himmels Hand.“ Wir dürfen bei Gott mithelfen und das ist schon eine besondere Würde. Wir dürfen Gottes Schöpfung bebauen und bewahren.

Aber es ist noch mehr:

2. Wir dürfen Gott Freude machen (großen Smiley zeigen):

Wir dürfen Gott Freude machen: „Der Herr freue sich seiner Werke.“ so heißt es in dem Psalm. Gott hat alles zu seiner Freude geschaffen. Er will sich an dem freuen, was er gemacht hat: „Der Herr freue sich seiner Werke.“ Unsere Bestimmung wäre, ihm Freude zu machen. Der Psalmbeter hat sich vorgenommen: „Ich will dem Herrn Freude machen. Mein ganzes Leben soll so sein, wie es sich der Herr gedacht hat und wie es ihm gefällt.“

Wenn ich zu dieser Bestimmung gefunden habe, werde ich immer wieder fragen: „Würde es Gott freuen?“ Schnell weiß ich ganz genau, was Jesus freut und was nicht. Nehmen wir das doch mal als Leitsatz für unsere Alltagsgestaltung mit: „Was würde Jesus freuen?“

Die größte Freude, die wir Gott machen können, ist die, wenn wir ihm unser ganzes Leben anvertrauen. Es ist so wie bei Klara, die kurz vor Mamas Geburtstag sagt: „Mama, ich habe dich ja so lieb! Ich will Dir etwas Großes schenken. Ich kaufe Dir zu Deinem Geburtstag etwas von dem ganzen Geld, das ich gespart habe.“ Doch die Mama antwortet: „Das ist lieb, aber Du würdest mir eine noch viel größere Freude machen, wenn Du Dein Zimmer einmal aufräumen würdest oder wenn Du versuchst, selbstständig Deine Hausaufgaben zu machen würdest oder dir ordentlicher die Zähne putzt. Seht ihr und ganz ähnlich ist es auch in der Beziehung zu Gott. Gott hat uns in den zehn Geboten klar gesagt, wie er sich ein Leben im Sinne Gottes vorstellt. Die zehn Gebote sind kurz und bündig im Vergleich zu den unzähligen Lebensberatungsbüchern, die es auf dem Markt gibt. Versuche danach zu leben. Dann machen wir Gott eine richtig große Freude!

Aber nicht nur er soll sich über mich freuen. Ich freue mich doch auch an ihm. Das ist mein dritter Punkt heute:

3. Die Freude am Herrn:

„Ich freue mich des Herrn“, so heißt es im weiteren Verlauf des Psalms. Ich freue mich an dem, was er alles gemacht hat. Das ist doch eine Freude, was wir zum Beispiel am Erntedank alles hier vorne immer wieder aufbauen. Ich bekomme das alles von ihm geschenkt. Ich darf das alles genießen und gebrauchen. Und dabei freue mich nicht nur über das, was Gott gemacht hat, sondern auch über ihn selbst. Über sein Wesen, über seine Art, die er mir zeigt. Seine Schönheit, seine Liebe, seine Güte, seine Fürsorge und seine Treue. Ich lerne ihn immer besser kennen. Und ich bin gespannt, wie er meine Gebete erhört und was ich alles noch mit ihm erleben werde. „Er schenkt uns so viel Freude, er macht uns frisch und rot; er gibt den Kühen Weide und unsern Kindern Brot.“, heißt es in einem Gesangbuchlied (EG 508,4). Daran dürfen wir uns von Herzen freuen. Und jetzt in der Passionszeit können wir uns bei aller Trauer doch auch darüber freuen, dass Jesus für uns gestorben und auferstanden ist. Er hat uns frei gemacht von der Macht des Bösen! Die Freude am Herrn ist eure Stärke!

4. Wir dürfen auf Gott warten (Patene und Kelch)

Es wartet alles auf dich, dass du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit.“ Es ist so wie bei den Kindern auf einer Freizeit, die schon vor der Zeit am Tisch sitzen und warten. Sie rufen im Chor: „Wir haben Hunger, Hunger, Hunger, haben Hunger, Hunger, Hunger, haben Hunger, Hunger, haben Durst.“ Und da ist eine große Hand, die gibt. Es ist die Hand Gottes, die sich öffnet und gibt, gibt und immerfort gibt: „Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt.“ Das größte Geschenk, das Gott uns machen konnte, war das Geschenk seines Sohnes. Er gab uns seinen Sohn. Durch Jesus wird uns die Schuld genommen und Vergebung geschenkt. Durch Jesus wird uns der Tod genommen und Hoffnung gemacht. Dieses Geschenk seines Sohnes war teuer. Es kostete Gott das Leben seines Sohnes. Der Abendmahlskelch und der Brotteller auf dem Altar erinnern uns an dieses größte Geschenk unseres Gottes. Wir dürfen die Hände öffnen und uns die Hände füllen lassen und nehmen. Und weil wir das erfahren haben, dürfen wir unsere Sorgen in Gottes Hand legen und ihn Sorgen lassen. Dann dürfen wir sehen, wie er für uns sorgt und wieder seine Hand öffnet und uns gibt, was wir brauchen. Und dann braucht es noch einen wichtigen Schritt

5, Wir dürfen Gott danke sagen (Danke- Schild) 

Der Psalm ist eingerahmt von Lob und Dank: „Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß.“ Und am Schluss: „Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!“ „Gott sei Dank!“ Danke, danke, danke…. Diese großen offenen Hände sehen, aus denen alles kommt. Die Hände öffnen. Und zugreifen und nehmen. Wir dürfen unsere Hände öffnen und sie uns füllen lassen und danke sagen „Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ „Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja. Amen.

Verfasser: Pfarrer Friedemann Wenzke, Dr. Martin Luther Str. 18, 95445 Bayreuth, Tel: 0921/ 41168; E-Mail: friedemann.wenzke@elkb.de